Vom Wesen der Achtsamkeit

20. Mai 2021

Ich kann mich noch gut an meine ersten Gedanken erinnern, die ich mit dem Begriff der Achtsamkeit augenblicklich in Verbindung brachte.

  • Achtsamkeit? Was ist das?
  • Wozu soll sie dienen?
  • Ein moderner Begriff, der die Welt erklären soll?
  • Ich bin doch bereits aufmerksam?
  • Ich weiß was um mich herum passiert.

So oder so ähnlich reagiert wohl die Mehrheit der Menschen des westlichen Kulturkreises, die mit dem Begriff der Achtsamkeit das erste Mal in Kontakt kommen. Bei mir regte sich zunächst ein leiser innerer Widerstand, aber zugleich faszinierte mich der Begriff auch auf eine geheimnisvolle Art und Weise. Und so begann ich mich auf die Suche nach der Bedeutung des Begriffs der Achtsamkeit zu begeben. Und diese Reise begann für mich im Alter von 32 Jahren und liegt mittlerweile 12 Jahre zurück.

Achtsamkeit? Was ist das?

Bevor ich von meiner Geschichte und meinen Weg zur Achtsamkeit erzähle, möchte ich dir kurz noch eine mögliche Erläuterung des Begriffs Achtsamkeit anbieten. Eine oft zitierte Form der Achtsamkeit stammt von Jon Kabat Zinn. Er ist ein namhafter Professor der Achtsamkeitsforschung aus den USA. Nach seiner Auffassung ist die Achtsamkeit eine bestimmte Form von Aufmerksamkeit. Eine bestimmte Aufmerksamkeit, die eine bestimmte Absicht hat, sich auf den jetzigen Augenblick bezieht und dabei nicht wertend ist.

Man könnte auch sagen, das bewusste und „absolute Gewahrwerden eines Augenblicks im Hier und Jetzt“, ohne an irgendeinem Ereignis deines Lebens „gedanklich haften“ zu bleiben. Die völlige Akzeptanz dessen was gerade ist. Ohne Ausnahme. Durch diese Akzeptanz aller äußeren Umstände kehrt eine tiefe innere Ruhe in deinen Geist, deinen Körper und in deine Gefühle ein. Durch diese innere Ruhe erlangst du eine kraftvolle Klarheit des Geistes, die dir wieder Zugang zu deiner eigenen Intuition gewährt. Du bist wieder imstande dich Selbst wahrzunehmen.

Die Intuition ist im Grunde deine innere Stimme, die Stimme deines Selbst oder deiner Seele. Leider existiert in unserer heutigen modernen und schnelllebigen Welt ein häufiges Problem. Wir haben teilweise mehrere Stimmen im Kopf, die wir unterscheiden lernen müssen. Welche Stimme davon ist meine Stimme? Zusätzlich haben wir oftmals keine Zeit, um unserer inneren Stimme zuzuhören. Besser gesagt, wir nehmen uns nicht die Zeit und die Ruhe, die dazu notwendig ist.

Der westliche Lebensstil: Ein Kontrastprogramm zur Achtsamkeit?

Wie gegensätzlich unser moderner westlicher Lebensstil gegenüber der Bedeutung des Begriffs der Achtsamkeit steht, möchte ich dir kurz vor Augen führen.

Wir leben in einer immer schneller werdenden Welt. Es ist eine zunehmend digitalisierte Welt, die langsam, aber sicher, alle Lebensbereiche des Menschen erfasst hat. Wir nutzen das Internet, das Smartphone, „Socialmedia -Kanäle“, „Messenger – Dienste“, Emails, Telefonate und Faxgeräte und haben unser Leben in allen Lebensbereichen zeitlich optimiert. Alles geht schneller als früher und effektiver natürlich. Informationen jedweder Art sind in sekundenschnelle abrufbar und nutzbar. Freunde und Familie sind stets zur Hand, ein Anruf, eine Whatsapp verfasst oder gesprochen. Zack! Erledigt!

Die Digitalisierung hält überall Einzug und wir pflichtbewusste und soziale Menschen sind für alle erreichbar, überall und zu jeder Zeit des Tages. Es soll sogar vorkommen, dass Menschen mit dem Handy oder Tablet im Bett einschlafen. Ob im Job, in der Freizeit, der Familie oder in unserer Gesellschaft, überall sind wir erreichbar, jederzeit. Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen zunehmend und werden stetig neu definiert. Jeder Mensch erlebt diese Schnelllebigkeit in den einzelnen Bereichen in diesem Zusammenhang auf seine einzigartige Art und Weise und geht damit unterschiedlich um. Jeden Menschen betrifft dabei jedoch eine entscheidende Fragestellung gleichermaßen:

Wie möchte ich diese neue Technik für mein Leben sinnvoll nutzen? Wie gehe ich mit den einhergehenden Möglichkeiten und Herausforderungen für mich persönlich um?

Wir leben in einer modernen Konsumgesellschaft. Alles scheint möglich in Deutschland. Es ist eine Leistungsgesellschaft und es gilt allgemein das Motto: „Leiste was, dann haste was, dann biste was!“ Du musst dich nur anstrengen und Leistung bringen, dann geht eigentlich alles, oder? Shoppen, Kosum zu jeder Zeit des Tages dank Onlineshopping, „Socialmedia – Aktivitäten“, im Internet surfen, digitiale Bekanntschaften pflegen.  Alles ist verplant, berufliche Termine, Termine in der Freizeit, Urlaub, Freunde, Hobbys und Familie, alles will bedient werden.

Kurz gesagt, wir alle haben gelernt unser Leben zu optimieren. Wir funktionieren meist mehr, als dass wir wahrhaftig leben und vergessen vor lauter Zeitplanung den wesentlichen Aspekt des Lebens. Die Tatsache, dass das Leben nun mal lediglich in jedem Augenblick stattfindet. Es existiert nur das Hier und Jetzt.

Achtsamkeit und Betriebswirtschaft

Interessanterweise entdecken Betriebe und Unternehmen die Bedeutung der Achtsamkeit immer mehr für ihre unternehmerischen Ziele. Geschäftsführer erschließen für sich die Vorteile, die sich mithilfe von Achtsamkeit für die eigene Firma ergeben. Die Vorteile sind offensichtlich und sogar messbar. Es geht um eine Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit. Eine höhere Zufriedenheit auf der Arbeit, führt häufig zu einer höheren Motivation am Arbeitsplatz. Die Steigerung der Motivation, erhöht die Leistungsfähigkeit eines Mitarbeiters und reduziert oftmals merklich die betriebliche Krankenquote. Beides führt zu einer höheren Produktivität. Ganz nebenbei geht mit einer Steigerung der Zufriedenheit auch eine intensivere Mitarbeiterbindung an ein Unternehmen einher und die allgemeine Wechselbereitschaft sinkt nachweislich. Alles in allem lohnt sich also auch der Blick aus betriebswirtschaftlicher Perspektive auf die Bedeutung der Achtsamkeit für ein Unternehmen.

Wenn ich dir als Mensch zum Thema Achtsamkeit eine Frage stelle, dann lautet meine Frage:

„Findest du noch die Zeit für das bewusste Genießen der Magie eines jeden Augenblicks?“

Aufgrund meines eigenen Lebenslaufs kann ich die „Thematik des Zeitmangels“ leider nur bestätigen. Meine eigene Unachtsamkeit und ein unbewusster Ablauf meines Alltags, führte mich an einen Punkt in meinem Leben, der sehr schmerzhaft für mich war. Es war ein Zeitpunkt, der mein Leben und mich grundlegend veränderte.

Eine bunte Welt wird grau

Als ich im Alter von 19 Jahren mein Abitur in den Händen gehalten habe und anschließend meinen Wehrdienst absolvierte, da war mein Leben, zumindest gefühlt, eine einzige Party. Auch der Beginn und die Dauer meines Studiums an der Uni im Bereich der Wirtschaftswissenschaften war eine Zeit der Lebendigkeit und eine reine Freude. Die Welt stand mir offen. Meine Visionen, Hoffnungen und Träume waren schier grenzenlos. Alles in meinem Leben war bereit entdeckt zu werden. Die Zeit der Kindheit und der Jugend lag hinter mir und ich war endlich in der Lage eigene Wege im Leben zu gehen. Was für ein großartiges Lebensgefühl. Freiheit und Lebendigkeit! Die Lebensfreude sprudelte in mir und aus mir heraus.

Wenn ich heute daran zurückdenke und mir die damaligen Gefühle nochmal bewusst mache, bin ich unendlich dankbar, dass ich diese Gefühle damals erleben durfte. Ich war restlos glücklich und empfinde reine Dankbarkeit beim Gedanken an diese lebendige Zeit.

Auf meinem Weg zum beruflichen Erfolg sammelte ich erste Erfahrungen im Handel und im Umgang mit Menschen auf Trödelmärkten. Hier verkaufte ich im direkten Kundenaustausch regelmäßig Gegenstände und Anziehsachen. Gleichzeit arbeitete ich während meines Studiums bei Hennes und Mauritz als Verkäufer. Mithilfe dieser beiden Einnahmequellen, sammelte ich weitere Erfahrung im Handel, verdiente mein eigenes Geld und finanzierte mein Leben und mein Studium.

Und so ist es kein Wunder, dass ich nach meinem Studium meine berufliche Karriere im stationären Einzelhandel begann. Ich startete als Trainee Verkaufsleiter und stieg nach und nach die Leiter des beruflichen Erfolgs auf und wurde Regionalleiter. Ich wollte erfolgreich sein und materielles Glück erleben. Zur Erreichung dieses Ziels, investierte ich viel Zeit und eine Menge an Energie. Mein Motto lautete: „Der zweite Platz ist der erste Verlierer.“ Meinen Geschäftsführer gefiel meine Einstellung selbstverständlich sehr gut, mir selbst damals übrigens auch.

Ich genoss den Erfolg meines Einsatzes auf der Arbeit. Ich wurde zum erfolgreichen Manager und arbeitete häufig mehr 70 Std. die Woche. Ich wollte immer der beste Manager sein, aber ein Manager mit Herz. Ich wollte mir selbst, meinem Chef und meinen Mitarbeitern gefallen. Und natürlich wollte ich den beruflichen Erfolg. Diese Erfolgssuche wurde mein Lebensmittelpunkt.

Selbst im Urlaub war ich für meine Mitarbeiter erreichbar. Man brauchte mich ja, so dachte ich damals und konnte nicht loslassen von meiner Arbeit. Mein Ehrgeiz, mein eigener Anspruch, mein Perfektionismus, die Willenskraft, die Suche nach Wertschätzung von außen, das Streben nach materiellem Glück und der stete Schritt auf der Erfolgsleiter nach oben, waren meine Antriebsmotive für die berufliche Karriere. Ich wurde belohnt, denn es ging beruflich aufwärts. Aber dies hatte seinen Preis, den ich bald bezahlen musste.

Ich wollte es so, ich hatte die freie Wahl und entschied mich für den Erfolg im Berufsleben. Meine Work Life Balance hatte eine enorme Unausgewogenheit entwickelt und wurde zu einer reinen „Work – Work – Balance“. Dieser Prozess geschah leise, schleichend und unbemerkt von meiner bewussten Wahrnehmung. Ich war unachtsam.

Leider bemerkte ich nicht, dass es mit den übrigen Bereichen in meinem Leben stetig abwärts ging, da ich sie unbewusst vernachlässigte. Meine Familie, meine Freunde, meine Beziehung, mein Sport und letztlich meine Gesundheit litten zunehmend unter meinem Streben nach Erfolg. Die sichtbare Folge dieses Abwärtstrends, war die Neustrukturierung meiner „alten Welt“, die maßgeblich von Spaß und Freude geprägt war. Meine Brüder nannten mich in dieser alten Welt liebevoll „Sunnyboy“ und irgendwie passte diese Bezeichnung zu meinem damaligen Lebensstil.

Mein früheres Leben entsprach im Grunde genommen einer Art Party oder ein „Tanz durch das Leben“, den ich in vollen Zügen genossen habe. Nach Eintritt in mein Berufsleben, reduzierte ich jedoch die Partys, die Familientreffen, den Sport, die Zeit mit meiner Freundin und die aktive Zeit mit meinen Freunden. Kurz gesagt reduzierte ich all die Freuden, den Spaß und die Liebe in meinem Leben. Und diese Art zu leben bedeutete für meinen Lebensweg, dass er, aus gesundheitlicher Sicht betrachtet, in einer Sackgasse enden würde.

Nach etwa 4 Jahren meines überwiegend beruflich geprägten Alltags, bemerkte ich eine zunehmende tiefe Leere in mir. Diese Leere fand ihren Höhepunkt darin, dass ich eines Morgens keine Kraft mehr hatte aufzustehen. Ich war außerstande meinen „Slim Fit Anzug“ anzuziehen und als Manager zu funktionieren. Ich fühlte mich einfach unendlich kraftlos. An diesem Tag erlebte ich am eigenen Körper, was es bedeutet des „Lebens müde zu sein“ und dabei jeglicher Kraft und Lebensfreude beraubt worden zu sein. Von mir Selbst. Ich erkannte damals noch nicht sofort, dass mein Leben nur noch grau und trist war. Der bunte lebendige Teil, die Freude am Leben war vollends aus meinen Leben verschwunden. Diese Erkenntnis erlangte ich erst zu einem späteren Zeitpunkt.

Mein Weg zur Selbstheilung und zum Wiederaufbau meiner Lebenskraft führte mich zunächst zum bewussten Hinterfragen meines bisherigen Lebensstils. Ich begann langsam und achtsam mit meinen Gedanken, meinen Gefühlen und meinem Körper in einen bewussteren Dialog zu treten.

Was war es, was mein Körper und mein Geist tatsächlich zum Leben benötigte? Diese Frage stellte ich mir selbst auf einer sehr ehrlichen und intensiven Ebene. Meine Antworten kamen zeitverzögert.

Ich begann mich wieder dem Sport und der Natur zu widmen. Ich las Texte über buddhistische Praktiken und ich begann mithilfe meiner damaligen Mentorin die Meditation zu erlernen.

Ich besuchte Kurse im Qui Gong und hatte den ersten Kontakt mit schamanischem Wissen. Mein Bewusstsein und die Arbeit an meinem Selbst und meinem Sinn im Leben rückte durch die praktische Anwendung meines neu erworbenen Wissens, nach und nach wieder in den Fokus meines Alltags. Ich las zahlreiche Bücher, um mich neu zu finden, mein neues Selbst zu finden. Wer war ich wirklich?

Der Schlüssel zur Lebensfreude

Ich erlernte in dieser Zeit die Macht der Achtsamkeit. Es ist die Kraft einer tiefen inneren Ruhe und absoluten Harmonie des Geistes. Mithilfe der angewandten Achtsamkeit hatte eine neue Kraft Einzug in mein Leben gehalten. Sie war der Schlüssel zu einem Tor. Ein Tor, hinter dem meine Lebenskraft und die Lebensfreude verborgen lag und auf mich zu warten schien.

Durch diese innere Ruhe im Geiste erlangte ich die Klarheit neue Entscheidungen zu treffen. Ich begann damit Entscheidungen ganz bewusst zu treffen, nicht mehr unbewusst. Ich erkannte zunehmend, was mir wirklich wichtig in meinem Leben war. Ich fand den Zugang zu denjenigen Aktivitäten und Zielen in meinem Leben, die mir Freude und Spaß bereiten konnten.

Diese bewussten Entscheidungen führten mich langsam, aber stetig zu einem kraftvolleren Leben. Ich legte einige alte unbewusste Verhaltensmuster ab und erlebte die Welt auf eine intensivere Art und Weise. Damals fühlte sich diese neu gewonnene Lebensfreude wie reine Magie für mich an. Es war eine bislang ungeahnte Kraft, die mich durchströmte. Auch heute noch spüre ich den Zauber der vor vielen Jahren zu wirken begann.

Der Tag, an dem ich vor 12 Jahren zu der bewussten Erkenntnis gelangte, dass ich die Welt um mich herum intensiver als je zuvor erlebte, fühlte sich für mich an, wie eine Art Neugeburt „meines Ichs“.

Ich hatte endlich die Kraft gefunden wieder etwas zu unternehmen und fing an wahrhaftig zu leben, ganz langsam. Ich reiste für 2 Wochen zur Nordseeinsel Langeoog. Ich suchte zunächst Erholung vom Stress und fand seit Jahren erstmals zurück zu meiner inneren Ruhe. Eine himmlische und zugleich harmonische Ruhe breitete sich in mir, meinem Körper und meiner Seele aus. Zu der Insel Langeoog spüre ich auch heute noch eine besondere und tiefgreifende Verbindung in meinem Herzen. Sie hat mein Leben auf eine so wundervolle Art und Weise verändert.

Nach diesem Inseltrip zur vollkommenen Ruhe, ging es weiter mit der Veränderung meines „alten Ichs“. Ich traf Freunde, plante Sport in meinem Terminkalender ein und vereinbarte für mich selbst verbindliche Treffen mit meiner Familie.

Diese Umprogrammierung meiner alten unbewusst wirkenden Verhaltensmuster war nicht immer leicht für mich. Mein Perfektionismus, mein Ehrgeiz, mein Wunsch nach Erfolg und Anerkennung, waren machtvolle Bedürfnisse, die fest in meinem Glaubenssystem verankert waren. Die Rolle des modernen erfolgreichen Managers bot all diesen Bedürfnisse einen perfekten Nährboden zur Befriedigung. Zahlreiche innere Widerstände kamen in mir hoch. Diesen Bedürfnissen stand mein Wille zur Veränderung meines Bewusstseins entgegen. Veränderungen sind meist ein Prozess und der benötigt einfach seine Zeit. Für diesen Zeitbedarf gibt es aus meiner Sicht kein Patentrezept. Jeder Mensch ist einzigartig und benötigt genau die Zeit zur Veränderung, die er eben benötigt. Alles ist gut so wie es ist.

Die konkrete Umsetzung der Entscheidungen

Schließlich erlangte ich aktiv und ganz bewusst meinen eigenen Zugang zu einem ausgeglichenen, zufriedenen und selbstbestimmten Menschen mit einer gesunden Work Life Balance. Ich war auf dem Weg zum alten Glück, naja, sagen wir lieber zu einem neuen und intensiveren Glück. Es ist aus meiner Sicht vielmehr der Weg zur allumfassenden Happiness.

Ich lernte, dass Erfolg im Job und entsprechende Ruhephasen sich nicht ausschließen mussten. Beruf und Familie können miteinander verbunden werden. Für jede Herausforderung gibt es Lösungen und Strategien zur Bewältigung. 

In den kommenden Jahren plante ich für meine Urlaube dreiwöchige Fernreisen nach Afrika, Mexico und Bali. Ich erkundete die Welt auf eigene Faust und fuhr mit dem Auto, ohne Reiseführer durch andere Länder und Kulturen und begann die Welt mit völlig anderen Augen zu sehen. Ich wurde erneut zum Abenteurer und Entdecker der Welt. Und ich liebe jeden einzelnen Augenblick dieser Erlebnisse auf meinen Reisen.

Ich nahm mir vor ständig neue Erfahrungen zu erleben und legte meine persönliche „Bucket Liste“ an. Diese Liste enthält alle Träume, Wünsche und Visionen, die ich erleben möchte, bevor ich „den Löffel abgebe“. Nach und nach begann ich meine Ziele zu realisieren. Jedes Jahr erlernte ich mindestens eine neue Fertigkeit wie zum Beispiel das Kanufahren, Windsurfen, Tauchen, das Spielen eines Musikinstrumentes, betrieb „Life- Action- Role- Playing“, Schwertkampftraining, Quadfahren, das Klettern oder das Salsa Tanzen usw. 

Auch das Erleben bewusst gewählter Ruhephasen gehörte für mich zu meiner Liste. Während dieser Entspannungsphasen las ich viele Bücher und versuchte regelmäßig zu meditieren. Beides half mir mich zu fokussieren und meinem Körper auch erholsame Pausen zu gönnen. 

Was ich früher, als Kind, Jugendlicher, Abiturient, Soldat und Student unbewusst tat, „einfach zu leben“, dies tat ich von nun an mit vollem Bewusstsein und voller Energie. Ich lernte wieder zu leben, nicht als unbewusster Mensch, wie Kinder und junge Menschen es gewöhnlich tun, sondern geplant und aktiv realisiert. Meine Visionen für die Zukunft ließ ich bewusst wahr werden. Ich erlebte die Welt um mich herum mit jeder Faser meines Körpers, ganz bewusst. Wenn ich ging, dann ging ich. Wenn ich schwamm, dann schwamm ich. Wenn ich kochte, dann kochte ich. Wenn ich las, dann las ich. Ich versuchte den Augenblick, jeden Moment zu erleben, bewusst im „Hier und Jetzt“ zu sein. Diese Magie in jedem Augenblick aktiv zu erleben, das praktiziere ich bis zum heutigen Tag. Meistens gelingt es mir und wenn nicht, dann lächele ich und übe weiter.  

Das bewusste Erleben des Augenblicks, das bewusste Planen von Ereignissen, die mir und anderen gleichermaßen Freude bereiten, ist für mich der Schlüssel zu meinem glücklichen und ausgeglichenen Leben. Mein Weg zur Lebensfreude und zur Happiness.

Was ist der Schlüssel zu deinem umfassenden Glück? Zu deiner Happiness of Life?

Mein Fazit zur Bedeutung der Achtsamkeit in Bezug zu meinem bisherigen Leben

Die Freude, den Spaß und die Liebe im und am Alltag lebte ich unbewusst bis zum Alter von etwa 28 Jahren. Im Zuge meiner beruflichen Karriere begann ich unbewusst wesentliche Einflußfaktoren auf mein Glück und meine Lebensfreude häppchenweise abzubauen und verbannte sie aus meinen Leben, nichtsahnend welche negativen Konsequenzen dies für mich haben sollte

Die Achtsamkeit ist für mich der Schlüssel zur Erlangung eines Bewusstseinszustandes, der es mir ermöglicht mein Leben selbstbestimmt zu führen. Aus dieser Selbstbestimmung heraus ist es mir möglich Entscheidungen zu treffen, die mir und meine Liebsten dabei helfen, ein glückliches und zufriedenes Leben führen zu können.

Zur Erlangung dieser Erkenntnis benötigte ich zu Beginn meines Weges, die Hilfestellung zweier weiser und kraftvoller Mentorinnen. Meine Mama und Gisela Leimann, eine Heilpraktikerin, die mir dabei geholfen hat, erste Schritte in ein selbstbestimmtes Leben zu gehen, als ich für mich allein, die Kraft dazu nicht mehr hatte. Heutzutage bin ich meiner Mama und meiner Ausbilderin Gisela Leimann aus tiefstem Herzen dankbar für die Erkenntnis in Bezug auf die Achtsamkeit. Ich möchte an dieser Stelle eine Aussage eines anderen Meisters aufzeigen, die mir jeden Tag hilft meine Aufmerksamkeit auf die Achtsamkeit im Geiste zu lenken:

„Wenn du deinen Geist nicht kontrollieren kannst, werden es andere für dich tun.“

Die tiefere Bedeutung dieser Aussage wurde mir erst viel später bewusst, aber das ist ein anderes Thema. Vielleicht wird es ja der Inhalt für einen neuen Blogartikel werden, wer weiß.

Tja, und heute? Heute sitze ich an meinem Arbeitstisch und verfasse an dieser Stelle einen Blog über das Wesen der Achtsamkeit. Am 1. Mai im Jahr 2021, habe ich meine Selbstständigkeit als Bewusstseinscoach begonnen und hoffe dir auf deinem Lebensweg ein klein wenig weitergeholfen zu haben.

Falls sich in dir eine leise Stimme erhebt und weitere Informationen zum Thema Achtsamkeit oder Bewusstseinsarbeit erhalten möchte, dann melde dich gerne bei mir.

Ich freue mich auf dich, deine Geschichte und wünsche dir viel Spaß und Freude auf deinem einzigartigen Lebensweg.

Namasté und einen sonnigen Gruß

Karsten Janßen

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